Über den Autor
Wie viele andere Menschen auch habe ich schon immer gern Geschichten erzählt. Doch ein Buch zu schreiben ist etwas anderes als einen Schulaufsatz zu verfassen – oder zumindest sollte es das sein. Denn ein gutes Buch muss einen Anspruch von Beständigkeit vertreten – auch und gerade in Zeiten, in denen Wohnzimmerregale voller Bücher nur noch Seltenheitswert besitzen.
Doch selbst ein regalloses Speicherarchiv voller E-Books verdient es, mit Werken bestückt zu werden, die man mehr als einmal lesen möchte. Ich bin da durchaus altmodisch unterwegs und habe nicht viel übrig für die Beliebigkeit moderner Pop-Literatur. Meine Texte sollen etwas aussagen, eine Botschaft transportieren, mit welcher der Leser nicht unbedingt d’accord gehen muss – aber das es ihn oder sie zum Nachdenken anregt, das erhoffe ich mir schon noch.
Dabei bin ich kein Weltverbesserer ganz im Gegenteil, ich halte nichts vom Eiferertum der Ideologen jedweder Couleur. Auch bin ich kein wirklich politischer Mensch und für eine bestimme Partei schreiben tue ich schon mal gar nicht. Ja, Protagonisten, die darauf bestehen, mit einfachsten Rezepten die Probleme einer komplexen Welt zu lösen, kommen bei mir in aller Regel nicht besonders gut weg.
Neben vielen anderen Stationen meines Lebens habe ich fast ein Jahrzehnt bei den Ureinwohnern Nordamerikas verbracht und dort einen Sinn für die Vergänglichkeit des Seins erfahren, der mich vieles infrage stellen ließ, das mir zuvor wichtig und bedeutsam erschien. Seither versuche ich mir über das eine Geheimnis im Klaren zu werden, dessen Entschlüsselung für uns als Menschen wichtiger sein sollte als die Anhäufung von Reichtümern und Macht in dieser Welt:
Wird unser Handeln bestimmt von einem „freien Willen“ oder gaukelt uns unser Bewusstsein nur vor, das wir etwas getan haben, weil wir es tun wollten – anstatt sich einzugestehen, dass unsere Taten, die uns ja definieren sollen, nur die Auflösung einer Gleichung darstellen, über deren Zusammensetzung wir genauso wenig wissen, wie deren Inhalt für uns selber ewig unergründlich bleibt.
Die Akteure meiner Handlungen sind fast immer Getriebene, denn so habe ich es in der Welt erfahren:
Selbst der Verstand des mächtigen Herrschers in seinem goldenen Palast unterliegt den gleichen Kräften, die auch das Herz des einsamen Fischers auf hoher See und das Verlangen der von Armut geplagten Arbeiterin in ihrem Griff halten.
Wer bei mir Held sein will, der muss zuerst hart an sich arbeiten. Denn nur das Eisen, das sich im Feuer wieder und wieder dem Hammer unterwarf, darf sich vielleicht eines Tages einmal „Stahl“ nennen.
Es ist diese Suche nach dem, was uns antreibt, was uns zu „Menschen“ macht, die mich Seite um Seite füllen lässt, bis wieder ein Buch daraus geworden ist. Und so hoffe ich, dass ich Sie als Leser bzw. Leserin dafür begeistern kann, mich auf meinen literarischen Reisen zu begleiten.